Kinder, Milchzähne und Vorbeugen

Milchzähne schützen als Karies-Prophylaxe

Früher haben viele Menschen gedacht, dass die Milchzähne nicht besonders gepflegt und geschützt werden müssen, da man sie ja doch verliert. Heute gibt es neue Erkenntnisse: gut gepflegt Milchzähne sind die Basis für die gesunden Zähne, die bleiben.
Aus diesem Grund gibt es jetzt neue Zahn-Vorsorgeuntersuchungen für Kinder bis 33 Monate, die von der Krankenkasse bezahlt werden und unbedingt wahrgenommen werden sollten. Bis zu zwei Mal im Jahr können besondere Maßnahmen ergriffen werden, um die Milchzahnkaries zu reduzieren. Dieses relativ neue System hat bereits zu beachtlichen Verbesserungen geführt. Außerdem können bis zum 21. Lebensjahr die Zähne versiegelt werden, um diese wirkungsvoll zu schützen.

Die ganze Familie im Blick

Zum ganzheitlichen Ansatz zählt auch die Familienanamnese. Eine Fehlstellung des Gebisses bei Kindern, kann von einem Elternteil vererbt sein. Insofern bietet es sich an, ganz individuell die ganze Familie zu betrachten.

Das Kind ist ein Spiegel der Eltern und/ oder des Familiensystems, besonders auch in Patchwork Familien. Die Mutter ist die Ausstülpung des Kindes: d. h. Fehlstellungen im Gebiss und ähnliche Gewohnheiten können schon von der Mutter kommen. Deshalb ist vor Allem auch die Mutter mit in die Anamnese einzubeziehen.

Kinder angstfrei behandeln

Kinder sollten möglichst früh, wenn die ersten Zähne da sind, an den Zahnarzt und die Praxisatmosphäre gewöhnt werden. Wichtig ist es für uns zu erfahren, was die Hobbys des Kindes sind und was das Kind gerne macht, damit wir einen besseren Zugang haben, um Vertrauen zu schaffen und die mögliche Angst zu nehmen.

Dazu führen wir gerne ein Vorgespräch mit den Eltern durch, bei dem das Kind noch nicht dabei sein muss. Beim ersten Besuch des Kindes im Behandlungsraum nimmt es entweder allein auf dem Behandlungsstuhl Platz, und die Mutter bleibt passiv im Hintergrund. Oder die Mutter nimmt das Kind auf den Schoß, hält sich aber komplett zurück, gibt nur ihre Liebe und keinen Schutz, denn das könnte Ihr Kind falsch deuten. Es muss ja nicht vorm Zahnarzt geschützt werden, denn es besteht keine Gefahr.

Oft reicht es beim ersten Mal, wenn das Kind einfach nur den Mund aufmacht und bereit ist, die Zähne zu zeigen. Beim nächsten Mal erfolgt dann die Untersuchung und später ggf. eine Behandlung. Auch die Anwendung von Zahnbürste und Zahncreme werden hierbei genau erklärt und das Kind motiviert, regelmäßig die Zähne zu putzen.

Manche Schritte müssen eventuell wiederholt werden, je nach Schwierigkeitslage. Denn jedes Kind ist anders, eben ein Individuum. Es geht in seinem Tempo, damit es sich immer sicher fühlen kann und nicht überfordert wird.

Das Kind darf natürlich sein Kuscheltier mitbringen. Etwas was ihm wichtig ist und womit es sich geschützt und geborgen fühlt.